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CV Dr. Holger Frommert - englisch

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Lebenslauf 

Deutschland und Spanien 2012 - heute

Seit Ende 2012 bin ich aus familiären Belangen heraus meist wieder in Malchow, da meine Mutter altersbedingt Hilfe benötigt. Ich arbeite von hier aus an verschiedenen Projekte, zum Teil Home-based, zum Teil vor Ort. In den letzten Jahren habe ich so für InCompass-International Consultancy Services Ltd einige Projekte bearbeitet, aber auch allein, eigene Projekte entwickelt.

Beispiele für derartige Projekte sind:

  1. Projekte zur Informationssicherheit peruanischer Dienststellen des Innenministeriums
  2. Erstellung und Revision von Ausschreibungsunterlagen für den biometrischen Reisepass von Peru
  3. Weitere Projekte für verschiedene peruanische Institutionen
  4. Verschiedene Projekte für InCompass-International Consultancy Services Ltd, darunter auch biometrische Erfassung und Kontrolle von Flüchtlingen für griechische Behörden
  5. Entwicklung eines dezentralen dublettenfreien Zuweisungsverfahren von Nationalen ID Nummern mit codierten Personeninformationen für die Arbeit von Civil Register Behörden in Ländern mit gering entwickelter Infrastruktur

geo-ref-logNeben diesen Projekten habe ich eine Web-Site für Consultants erstellt die Landesinformationen in Karten und als Links zu weiterführenden Quellen anbietet. Die Site ist basiert auf einer Link-Datenbank basiert, welche neben einfachen Landesinformationen auch spezielle Informationen, wie Energie, Umwelt, Kriminalität und Terrorismus liefert. Diese Site soll Consultants helfen sich ein Bild über ein Land in kürzester Zeit zu machen.

 

Westafrika -Golf von Guinea Staaten - Zone E und F
Nigeria, Togo, Benin, Ghana, Elfenbeinküste und Kamerun 2016 - 2017

westafrikaIm Jahre 2016 nahm ich an einer ein-monatigen Evaluierungsmission der maritimen Sicherheit in den westafrikanischen Staaten Nigeria, Benin, Togo, Ghana und Elfenbeinküste des Golfs von Guinea teil, welche den Auftrag hatte eine Projektdefinition zur Erhôhung der Sicherheit auf See  zu erstellen. Im Rahmen der Mission wurde auch in Kamerun in Yaounde die Koordinierungsstelle ICC für den gesamten Golfbereich und in Douala das dortige MRCC - Koordinierungsstelle der Zone D besucht, welche bisher als einzige Zone über eine eigene stetig operative Schiffs-Einheit in Malabo verfügt, somit für die anderen Koordinierungsstellen einen Prototyp darstellt. Der eigentliche Projektbereich waren jedoch die erstgenannten 5 Staaten. Ich war in diesem Projekt für die IT und Kommunikationstechnik zuständig.

Speziell die Küste von Nigeria stellt einen Schwerpunkt der internationalen Piraterie dar, etwa 80% der sicherheitsrelevanten Vorkommnisse wurden 2015 in nationalen und internationalen Gewässern vor Nigeria verzeichnet.

Alle vorherigen Projekte waren auf die Unterstützung der nationalen Kriegsmarine, und wesentlich geringer auf die auf See operierenden Polizeieinheiten der Anrainerstaaten konzentriert. Der von mir verfolgte Ansatz war hingegen darauf ausgerichtet die Aufklärung der illegalen Strukturen an Land, welche den Aktionen auf See immer vor- und nach-gelagert sind, in die Betrachtung einbezogen werden.

Es wurde die Einrichtung nationaler Data Center orientiert, bei welchen relevante Informationen aller Stakeholder konzentriert und ausgewertet werden sollten. Als Ansatz wurde die Bildung eines Data Warehouse empfohlen, in welches die Stakeholder Information einspeisen und für sie brauchbare Informationen - unter Beachtung der Datensicherheit und der Zugriffsrechte - abgefragt werden können. Diese Data Center sollten bei vertrauenswürdigen nationalen Institutionen angesiedelt werden und ihrerseits relevante Information in einem zweiten Schritt mit den Nachbarstaaten und den anderen, der jeweiligen Zone zugehörigen Staaten ausgetauscht werden. Als Pilotprojekt wurde hierfür Nigeria vorgeschlagen, da dieses Land einerseits Problemschwerpunkt ist, und andererseits bereits über gut strukturierte Institutionen verfügt. Wenn das Pilotprojekt und die dafür erforderliche Software den Bedingungen in Nigeria hinreichend gut funktioniert kann diese einfach auf die anderen Staaten übertragen werden, in welchen einfachere Strukturen vorliegen.

Für die IT und Kommunikation wurde die Einbeziehung der Aktivitäten in das laufende WAPIS Projekt von Interpol und den nationalen Polizeibehörden untersucht und diskutiert. Aus verschiedenen Gründen, objektiven als auch subjektiven, ist dies nur schwer vorstellbar.

Im Rahmen der Mission wurden auch die bestehenden Bedingungen aller involvierten Stakeholder in den besuchten Länder der Region untersucht und katalogisiert.

 

Jordanien 2014 - 2016

Im Jahre 2014 nahm ich im Rahmen eines EU-Projektes an der Bewertung einer 2-phasigen Ausschreibung für die Hard- und Software für den Support des Jordanischen Energie-Informationszentrums des teil. In dieser Phase wurde die technische und finanzielle Eignung möglicher Bewerber für das Projekt bestimmt. Meine Aufgabe war es die Auswertung durch die jordanische Kommission zu unterstützen. Nach der Auswertung der ersten Phase verblieben 6 Firmen, welche in der zweiten Phase der Ausschreibung zur Abgabe ihrer technischen und finanziellen Angebote eingeladen wurden.

Für die zweite Phase habe ich die zuvor erstellten Ausschreibungsunterlagen zu revidieren und teilweise zu aktualisieren. Nach der Fertigstellung der Unterlagen, sowie der Angebotsabgabe, wurde ich wiederum mit der Auswertung der technischen und finanziellen Angebote beauftragt. Der Zuschlag ging an die chinesische Firma Beijing Nord Star Technology Development Co. Ltd.. die sowohl die technisch, als auch das beste finanzielle Angebot abgab.

Ich wurde dann mit der Kontrolle der technischen Umsetzung des Vertrages betraut, welche ich bis zur Übergabe des Energy Information System (EIS) an das Ministeriums für Energie und Mineralressourcen ausgeführt habe. Das EIS ist aktiv und kann unter http://eis.memr.gov.jo/ auch von allen interessierten Personen genutzt werden.

Das EIS ist in seiner Projektkonzeption als ein Informationssystem mit web-basierter Datenerfassung - manuelle oder strukturierte Dateneingabe aus Dateien - als auch SCADA Schnittstellen - für direkte Prozessdatenerfassung - von Stakeholder-Information konzipiert. Im Rahmen der Softwarerealisation wurden über letztere Schnittstelle die Prozessdaten einer Solarfarm des Ministeriums direkt erfasst und ist auch derzeitig noch verbunden.

Neben diesen Daten werden vom EIS Team andere Daten eingearbeitet - Internationale Daten, Standards, etc. und vom zentralen System für Analysen verknüpft. Für externe und interne Analysten stehen die Informationen aufbereitet zur Verfügung. Neben diesen Standardabfragen, stehen auch die Einzeldaten zur Erstellung eigener Abfragen und Verknüpfungen. Diese können mittels einer in der web-basierten Oberfläche eingebauten Funktion einfach erzeugt werden und auf dem Dashboard gespeichert werden. Die Ergebnisse können als Grafiken oder auch als Tabellen - mit Exportfiltern an Standardprogramme wie Excel oder PSPP - für eine weitere Bearbeitung gespeichert werden.

Inhalt des Projektes war es die erforderliche Hardware - Server, Router, etc. zu liefern und zu installieren, als auch die Software - Java-Applets und HTML Code, als auch Standardbibliotheken - programmieren. Dabei wurde ein Programm eines chinesischen Energiekonzerns auf die Belange des jordanischen Energieministeriums zugeschnitten.

Der Gesamtprozess wurde von mir federführend überwacht und zu einem sehr positiven Ergebnis geführt.

 

Paraguay 2014 - 2015

ParaguayIm Oktober 2014 begann ich im Projekt  "Möglichkeiten der Modernisierung der Grenzkontrolle von Paraguay" der Internationalen Organisation für Migration (IOM) . Das Projekt hatte zwei Phasen, die erste, Bestandsaufnahme in Paraguay. In dieser Phase wurden folgende Aktivitäten ausgeführt:

  • Besichtigung und Bewertung von verschiedenen Grenzkontrollpunkten - Flughäfen, Häfen und Boden - mit einem repräsentativen Niveau der IT-Unterstützung und Kooperation national und binational

  • Zustandsaufnahme der zentralen Einrichtungen der Migrationspolizei,  einschließlich des IT-Bereichs

  • Aufnahme der Aufgabenstellungen die der Migrationspolizei zugeordnet sind und

  • Besuche in der Abteilung Identifikation der Nationalpolizei, diese ist für die Ausstellung von der nationalen Personalausweise und regulären nationale Reisepässe zuständig

Basierend auf den Beobachtungen wurde es in den folgenden 3 Monaten die grundlegenden Informationen für die Modernisierung der Steuerung der Migrationsflüsse im Land vorbereitet. Bestandteile dieses Konzept waren:

  • Entwicklung eines Kontrollkonzepts auf Basis von IBM (integrierte Grenzverwaltung) unter besonderer Berücksichtigung des nationalen Migrationsdienst, einschließlich der Entwicklung von Standards für dessen Mitarbeiter selbst,

  • Vorschläge zur Abstimmung und Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Nationalen Polizei, darunter auch den internen Datenaustausch,

  • Vorschläge für Verbesserung des Computersystems - Einführung von nationalen Identifikationsnummer als eindeutiges Schlüsselfeld und

  • Vorschläge für Reengineering aller besuchten Grenzkontrollstellen - beginnend mit dem PCF Ciudad del Este (schwierigste Bedingungen) als Pilotprojekt

 

Zentralamerika 2011

Im November und Dezember 2011 wurde ich von der Internationalen Organisation für Migration für die Durchführung von sieben bi-nationalen Workshops über integriertes Border Management verpflichtet. Die Veranstaltungen fanden an sieben ausgewählten Land-Grenzübergängen statt, aber es wurden auch Flughäfen und Häfen, letztere in El Salvador, besucht. Zusätzlich zu den Workshops wurde laut Auftrag eine Bewertung des Sicherheitsniveaus der Grenzübergänge, bezogen auf Integrated Border Management Standards, erstellt und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Die folgenden sieben Staaten waren in die Bewertung einbezogen:

  • Belize,
  • Costa Rica,
  • El Salvador,
  • Guatemala,
  • Honduras,
  • Nicaragua y
  • Panama.

Im Rahmen der Reise wurden 12, hauptsächlich Landgrenzübergänge besucht, diese waren die folgenden:

  • Melchor de Mencos - Benque Viejo (Guatemala – Belize)
  • El Florido - El Florido (Honduras-Guatemala)
  • Anguiatú-Nuevo - Viejo Anguiatú (El Salvador-Guatemala)
  • Agua Caliente – Agua Caliente (Honduras-Guatemala)
  • El Poy - El Poy (Honduras- El Salvador)
  • El Amatillo – El Amatillo (El Salvador - Honduras)
  • Guasaule – Guasaule (Honduras - Nicaragua)
  • Peñas Blancas – Peñas Blancas (Nicaragua – Costa Rica)
  • Paso Canoas – Paso Canoas (Costa Rica - Panama)
  • Aeropuerto Internacional Tocumen – Ciudad de Panamá Panama
  • Puerto Deportivo Bahía del Sol – El Salvador
  • Puerto Acalutja – El Salvador

Die Ergebnisse wurden auf dem XXXV Turnusmäßigen Treffen von OCAM den Generaldirektoren der Grenzkontrollbehörden der sieben Länder am 13.12.2011 in San Salvador präsentiert.

Zusätzlich wurde eine kleine virtuelle Bibliothek mit ausgewählten Dokumenten zum Thema im Internet erstellt, die den Workshop-Teilnehmern eine weitere Vertiefung der Thematik erlauben soll. Diese ist vorläufig provisorisch unter diesem Link zu erreichen.

 

Spanien  2010 - 2011

Seit 2010 bin ich Senior Associate in der InCompass-International Consultancy Services Ltd., in der ich meist von Alicante aus in der Projektvorbereitung und der Angebotserstellung tätig bin.

Zwei Beispiele solcher Tätigkeiten sind in folgenden Präsentationen ersichtlich:

 

Nebenbei habe ich so die Möglichkeit ein größeres privates Projekt meiner Tochter
zu unterstützen, hauptsächlich im IT-Bereich.

 

Moldawien  2008 - 2010

Das Projekt in Moldawien hatte ursprünglich zum Ziel die Einführung eines biometrischen Reisepasses zu unterstützen. Es war für 2006/07 zeitlich angesetzt. Als wir das Projekt im Januar 2008 begannen hatten die moldauischen Behörden bereits einen biometrischen Reisepass eingeführt.

Daher wurde seitens der EU-Delegation die Aufgabenstellung des Teams geändert, neues Ziel war es die Nachfrage nach biometrischen Reisepässen zu erhöhen und die bestehende Implementierung zu erweitern und zu verbessern.

Der Pass war Typ B, ein Plastik-Container mit dem Chip wurde in die bisherig verwendeten Rohpässe eingefügt, eine gültige Lösung für kleine Auflagenzahl. Das eigentliche Problem war eher juristischer Natur, das Gesetz ließ dem Antragsteller die Wahl einen biometrischen oder den alten nicht biometrischen Pass zu beantragen, was durch die hohen Preisunterschiede zu einer sehr geringen Nachfrage nach biometrischen Reisepässen führte.

Neben diesem Problem traten in der Ausführung des Projektes folgende weiteren Probleme auf:

  • Von der EU-Delegation wurde mehrfach die Aufgabenstellung modifiziert, die letzte grundlegende Modifikation erfolgte 3 Wochen vor Projektabschluss, wobei festgestellt werden muss, dass diese letzte Modifikation der Zielstellung wesentlich zu einer Verbesserung der Ergebnisse führte, analoge Vorschläge wurden bereits frühzeitig vom Projektteam unterbreitet.
  • Das seitens der EU-Delegation verantwortliche Personal wurde vor Projektabschluss vollständig ausgewechselt, d.h. vom Botschafter bis zum Projektmanager, inklusive aller zwischen liegenden Ebenen,
  • In Moldawien wurden in diesem Zeitraum mehrere Wahlen durchgeführt, die jeweils zu einer Paralysation der Entscheidungsfindung in den am Projekt beteiligten nationalen Institutionen und zu personellen Veränderungen in diesen führte.

In das Projekt waren von moldauischer Seite folgende Institutionen einbezogen:

  • Ministerium für Informationsentwicklung, speziell der diesem Ministerium untergeordnete staatseigene Betrieb “Registru”, verantwortlich für das biometrische Enrolment, die Produktion und Verteilung der biometrischen Reisepässe zuständig. Dies gilt übrigens für alle staatlichen Dokumente (Personalausweis, Fahrerlaubnis, Schüler- und Studentenausweise, etc.) - Verbesserung der Ausstattung auf zentraler Ebene und in der lokalen Datenerfassung, inklusive biometrischer Ausrüstung
  • Der staatseigene Betrieb für Spezielle Telekommunikation - der Betrieb untersteht direkt dem Büro des Ministerpräsidenten und ist für den Schutz der staatlichen Kommunikationsverbindungen auf nationaler und internationaler Ebene zuständig. Zusätzlich ist die Firma auch das Trust Centre für die digitalen Signaturen der moldauischen biometrischen Reisepässe und Mitglied des ICAO Trust Centre (Austausch der Zertifikate mit anderen Staaten) - Verbesserung der zentralen Ausstattung und gesponserte Mitgliedschaft im ICAO Trust Centre
  • Grenzschutz der Republik Moldawien, semi-militärische Institution des Grenzschutzes, Verbesserung der zentralen IT Ausstattung und der biometrischen Kontrollmöglichkeiten
  • Moldauische Ministerium für Aussenwärtige Angelegenheiten und Europäische Integration, Betreiber der weltweit etwa 30 Konsulate, welche mit biometrischen Datenstationen versorgt wurden, deren Nutzung als lokale Erfassungsstelle für biometrische Reisepässe (analog der Registru-Dienststellen in Moldawien), für die Ausstellung biometrischer Einwegpässe (Salvo Conducts) und für die Identifikation moldauischer Bürger vorgesehen ist. In einem späteren Projekt kann mit der gleichen Ausstattung die Datenerfassung für neue biometrische Visas erfolgen.
  • Moldauische Innenministerium, speziell das Migrationsdezernat wurde mit IT, Kontrolle und Technik zur biometrischen Datenerfassung für spezielle Pässe (Flüchtlinge, etc.), das Fälschungsdezernat wurde mit Kontrolltechnik und die lokale Interpol-Leitstelle mit zentraler Daten- und Kommunikationstechnik ausgestattet. Spezielles Augenmerk der letztgenannten Dienststelle ist die Demakationslinie zu Transnistrien.

Nach der letzten Änderung des Projektes war die Einordnung des Projektes in ein nationales biometrisches Gesamtkonzept Hauptaufgabenstellung. Diese Gesamtkonzeption wurde in Ansätzen entwickelt und das Projekt in seinen Auswirkungen auf die weiteren Aufgaben eingeordnet. Dazu zählt die Vorbereitung elektronischer Personalausweise, das biometrische Zentralregister und andere Aufgaben.

In "Registru" und dem Ministerium wurde für die Einstellung der Produktion und des Vertriebs des nicht biometrischen Reisepasses geworben, welches zu einer Änderung des Pass-Gesetzes führte und die Einstellung der Ausgabe dieser nicht biometrischen Pässe für 2012 vorsieht.

Gleichfalls wurde die Einführung biometrischer Pass-Booklets vorbereitet, entsprechende Technik einbezogen und die erforderlichen Änderungen im Produktionsablauf berücksichtigt.

Für das gesamten Projekt - Fokus biometrische Reisepässe - wurde die Beschaffung und Implementierung der erforderlichen Technologie zur Verbesserung der Erfassungs-, Produktions- und Kontrollmöglichkeiten biometrischer Pässe als wesentlicher Bestandteil betrachtet. Für alle hierfür erforderliche Technik wurden die technischen Spezifikationen erstellt und die EU-konformen allgemeinen Richtlinien bestimmt und als Bestandteil der Ausschreibungsunterlagen erarbeitet.

In diesem Projekt war ich als Team Leader eingesetzt.

 

Jemen  2010

Im Frühjahr 2010 habe ich in Jemen in einem gemischten Projekt der EU gearbei-tet. Im Projekt war eine Komponente war Human Rights orientiert, die andere Komponente, eine rein technische Aufgabenstellung, die Unterstützung des jeminitischen Einwohnermeldeamtes, in der Aufgabenstellung Zivilregister genannt, Authority of Civil Status and Civilian Records ist die offizielle Bezeichnung, angesiedelt im Innenministerium. Ziel war es hier für ein neues Projekt die EU-Standad-Dokumentation zu erstellen, einschließlich der technischen Spezifikationen der erforderlichen Hard- und Software, als auch sonstiger Maßnahmen (Infrastruktur, Qualifikation, etc.) und der Feststellung der dafür erforderlichen finanziellen Mittel. Das Gesamtprojekt (Komponente Human Rights und technische Komponente) war in Partnerschaft zwischen der EUD und dem Ministerium für Menschenrechte organisiert, obwohl die technische Komponente einzig vom Innenministerium abhing.

In den erforderlichen Koordination gab es erhebliche Probleme, so konnte ich beispielsweise nicht mit dem Team nach Jemen reisen, ich erhielt erst 2 Wochen nach dessen Ankunft das erforderliche Visa. Die erforderliche Abstimmung zwischen EUD und dem Menschenrechts-Ministerium waren nicht von Erfolg gekrönt, erst ein lokaler Experte unseres Teams konnte das Problem individuell lösen.

Doch die bestehenden Probleme und Mängel in der Vorbereitung der Mission waren bezüglich der technischen Aufgabenstellung im Register noch größer, niemand im Innenministerium wußte von dem Projekt und unserer Mission bis die Projektmanagerin der EUD meinen Kollegen (er konnte mit dem Team einreisen) nach mehr als einer Woche in Sanaa endlich zum Register bekleidete um den Erstkontakt herzustellen. Alle zuvor unternom-menen Versuche eines direkten Kontakts meines Kollegen zum Register waren erfolglos.

Berücksichtigt man, dass sich der Jemen seit Jahren in einer einem Bürgerkrieg ähnelnden Situation befindet und das Register, was eigentlich ein biometrisches Bevölkerungsregister auf niedrigem Erfassungsniveau ist (nur etwa 1,9 Millionen Bürger sind erfasst und besitzen den neuen Personalausweis, was etwa 7,9% der Bevölkerung entspricht), ist das Register eine der Hauptinformationsquellen für eine verifizierte Personenaus-kunft, somit von erheblicher operativer Bedeutung. In Institutionen dieser Charakteristik muss der Projekt-manager der EUD den Erstkontakt herstellen.

Nach meiner Ankunft lief die technische Zusammenarbeit mit dem Register-Personal durchaus reibungslos, das einzige Problem war die Verfügbarkeit erforderlicher detaillierter Information des Counterparts, da der zustän-dige Minister keine Auskunftsberechtigung erteilt hatte (Fehlende Vorbereitung seitens der EUD), und die gesamte Zeit unseres Aufenthaltes in Marib weilte, wo er mit der Lösung eines bewaffneten Konflikts zwischen einem normalerweise regierungstreuen Stamms und der Zentralregierung befasst war.

Die hier angefügte Präsentation wurde in der ersten Phase des Projektes genutzt.

Nachdem das Team Informationen über ein paralleles Projekt der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) mit einem 60-fachen Investitionsumfang von dritter Seite erhielt, obwohl die Projektmanagerin der EUD dies wusste, aber nicht erwähnte, war die Vertrauensgrundlage erschüttert. Die EUD-Projektmanagerin hat möglicherweise gute Beziehungen zu NGOs und Menschenrechtsgruppen, war jedoch in der Arbeit mit Regierungsstellen nicht hilfreich und auch technisch nicht genug qualifiziert. Entsprechende inhaltlich gravierende Falschaussagen lassen sich belegen.

Eine der kontroversesten Entscheidungen der EUD-Projektmanagerin war die Anweisung die erforderlichen Daten für das neue Projekt zuerst zu übergeben (Phase 2 unserer Terms of Reference - ToR) und anschließend die Bewertung der bestehenden Bedingungen unter Berücksichtigung vorheriger Projekte (Phase 1 der ToR) durchzuführen - dies war fúr beide Projektkomponenten so gefordert. Diese Anweisung wurde mit zeitlichen Problemen für die Dokumentation des neuen Projektes begründet.

Die Mission wurde nach der Beendigung der Konzeption den neuen Projektes seitens der EUD abgebrochen, die bis dahin erreichten Ergebnisse wurden übergeben. Die Gründe für diese Handlungsweise sind bis heute, Ende August 2011, noch in Diskussion.

PS: Falls Sie an weiterführenden Informationen interessiert sind bitte ich Sie mich zu kontaktieren.

 

Ukraine  2010

Aufgabe war es die EU-Standard-Dokumentation für ein Budget-Support-Programm für den ukrainischen Grenzschutz zu erstellen. Zentraler Punkt war dabei der Readiness Report, in welchem die Existenz der Mindestbedingungen für Budget Support bescheinigt werden; dies sind sowohl die makroökonomischen Bedingungen, als auch die Ausrichtung des Sektors betreffenden Fakten und Entwicklungspläne.

Eine der Besonderheiten des Budget Supports ist die direkte Übergabe der für den Sektor im Projekt geplanten finanziellen Mittel an das Finanzministerium des Landes, somit ist letztlich die Bereitstellung der Mittel letztlich eine nationale Entscheidung. Um die Kontrolle über die Verwendung der übergebenen Mittel sicherzustellen ist ein Transfer in Raten möglich, wobei die Überweisung der nächsten Rate an die Erfüllung der Zielsetzungen der mit den vorhergehend überwiesenen Mittel finanzierten Aktivitäten als Indikator genutzt werden kann.

Andererseits ist das Instrument "Budget Support" für die EU eine effektive Möglichkeit die Kosten für Entwicklungsprojekte zu senken, speziell die Transaktionskosten, als auch ein politisches Instrument in den Beziehungen zum Empfängerland.

Als wir in der Ukraine ankamen, einige Monate vor der Wahl 2010, war im Land eine als pro-westlich bewertete Regierung an der Macht, doch die Gesamtsituation war nicht gut. Es gab keine einheitlichen Ausschreibungsbe-dingungen und Kontrollen, der IWF hatte die ukrainische Regierung hart kritisiert und die Zusammenarbeit ausgesetzt, Grund war die hohe Staatsverschuldung und die fehlenden Kontrollmöglichkeiten in Kooperations-maßnahmen, und, last not least, seit über 9 Monaten war der Posten des Finanzministers nicht besetzt.

In der EU-Delegation existierte der politische Wille das Budget Support Projekt unter diesen Bedingungen umzusetzen, eine eher politisch begründete Entscheidung als eine sektorbezogene (Grenzschutz). Dieser politische Wille wurde seit dem ersten Kontakten, später auch durch eine Änderung unserer Terms of Reference (ToR) belegt, wir sollten die Bewertung hinsichtlich des integrierten Border Management (IBM) vollkommen streichen, diese war jedoch integraler Bestandteil der ToR. Es konnten, abgesehen von einer nicht voll implementierten Software (ARKAN) zum Informationsaustausch zwischen Grenzschutz und Zoll, kaum praktisch relevante Fortschritte festgestellt werden. Eine Ausnahme bildet dabei die Arbeit von EUBAM, einem EU-Projekt in Moldawien und der Ukraine, im Rahmen dessen das Personal versucht IBM zu implementieren, teilweise mit sehr interessanten und guten Ergebnissen, aber eben auf die Grenze zwischen Moldawien und der Ukraine, bzw. Transnistrien beschränkt.

Unter Berücksichtigung der genannten Bedingungen wurde in unserem Readiness Report eine Modalität der Auszahlung des Betrags in Raten vorgeschlagen, der als Indikator für die Zahlung der nächsten fälligen Rate den projektkonformen Einsatz (Ausschreibung von Hard- und Software, anderer Ausrüstung und deren Implementation entsprechend Projektplan) der Mittel aus der vorhergehenden Rate bewertet. Dies war der einzige Unterschied zu dem bereits laufenden Budget Support Projekten, jedes mit einem Finanzvolumen von etwa 65 Millionen €, und unserem Readiness Report.

Unser Report wurde von der EU-Delegation zurückgewiesen, alle Versuche eine inhaltliche Begründung für die Zurückwei-sung blieben erfolglos, wir wurden lediglich auf die Consulting Firma verwiesen, die uns unter Vertrag genom-men hatte. Auch andere Aktivitäten eine entsprechende Erklärung zu erhalten blieben erfolglos.

Die Consulting Firma hat ein neues Team nach Kiew geschickt um den "Report zu beenden". Dieses Team hatte die Anweisung von der EU-Delegation jeden Kontakt zu den ukrainischen Institutionen zu unterlassen, die Arbeit sollte im wesentlichen auf dem von uns erstellten Material basieren. Der Report dieses Teams wurde von der EU-Delegation akzeptiert, wobei der einzige gravierende Unterschied in der klaren Bestätigung der Existenz der für Budget Support erforderlichen Bedingungen besteht, auf eine indikatorgebundene Zahlung in Teilbeträgen wurde gänzlich verzichtet. Die Auszahlung sollte in einer Partie ohne direkte Kontrollmöglichkeiten der EUD erfolgen.

PS: Für Interessierte an diesem Vorgang, ich habe hier beide Versionen des Reports und kann diese für eine eigene Bewertung zugänglich machen. Im Februar 2011 wurde die finanzielle Unterstützung der Ukraine seitens der EU eingestellt, mit analogen Begründungen wie die in unserem Report aufgezeigten Schwachstellen. Und zu diesem Zeitpunkt war eine "Russland freundliche" Regierung an der Macht, die jedoch zumindest über einen Finanzminister verfügte (Originalquelle Kiew Post 25.02.2011 oder lokale PDF-Datei)

 

Zentral Amerika  2009

Im Frühjahr 2009 war ich Mitglied einer von der EU-Delegation bestellten Evaluierungsmission, welche das Niveau des integrierten Border Management bewerten sollte.

Folgende Länder waren in die Bewertung einbezogen:

  • Costa Rica,

  • El Salvador,

  • Guatemala,

  • Honduras,

  • Nicaragua und

  • Panama.

In der Evaluation wurden die Staaten El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua besonders betrachtet, da diese im sogenannten CA-4 zusammen geschlossen sind, welcher vereinfachte Reisebedingungen für deren Bürger im jeweils anderen Land beinhaltet, eine Reise ins Nachbarland ist mit dem Personalausweis möglich. CA-4 beinhaltet noch andere Punkte - Visarecht, etc., die jedoch im Sinne der Zielstellung nicht besonders relevant waren.

In die Bewertung wurden folgende Fakten, Institutionen und nationale und internationale Standards einbezogen:

  • Zentrale Koordination des Datenaustausches zwischen der Einreisekontrolle, dem Zoll, der Polizei (I-24/7 Verbindung zu Interpol einbezogen) und anderen Dienststellen,

  • An den Grenzübergängen vorhandene Ausrüstung für Informationsaustausch, speziell mit dritten Parteien, wie Fluglinien, Transportministerium, etc.

  • Konzepte für den tieferen Gebietsschutz und den des unmittelbaren Grenzbereiches,

  • Nationale und internationale Integration der Daten (CA4, Interpol, Ameripol)

  • Sicherheit der Reisedokumente, Pässe und Personalausweise,

  • Bestehende Kooperationsvereinbarungen auf nationalen und internationalen Niveau ((NAS, DEA, CA4, AMERIPOL, bilateral, etc.) und

  • Integration anderer nationaler Institutionen (Landwirtschaftsministerium, zentrale Behörden, ICAO, etc.)

In die Untersuchung wurden generell der Grenzschutz, der Zoll, die Polizei, in einigen Ländern die Migrationspolizei und andere nationale Institutionen einbezogen. Die Kontakte waren meist auf technischer Ebene, aber auf auf der Ebene der stellvertretenden Minister und Amtschefs. Permanenter Counterpart waren die jeweiligen NCB von Interpol und die Polizeichefs in diesen Ländern.

Basierend auf der Analyse, in deren Verlauf alle Hauptstadt-Flughäfen und ausgewählte Grenzübergänge besucht wurden, wurde ein Plan für ein integrales Sicherheitsprojekt entwickelt. Für die erforderlichen technischen und organisatorischen Veränderungen wurden die Spezifikationen erarbeitet und ein Budgetplan erstellt. Die Ergebnisse wurden auf dem XXIV Außerordentlichen Treffen der Polizeichefs von Zentralamerika, Mexiko und der Karibik vorgestellt.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Aufgabenstellung war die Anbindung an Interpol I-24/7 mittels der Standard-lösungen MIND und FIND um zur Fahndung ausgeschriebene Personen erfassen, verlorene und gestohlenen Reisedokumente zu identifizieren, etc. Um dieses Ziel zu erreichen wurde eine Einweisung in Lyon durchgeführt, als auch der Kontakt zu den NCB Büros konstant vorhanden.

Basierend aus diesen Ergebnissen wurden die für ein EU-Projekt erforderlichen Basisdokumente entsprechend dem EU-Standard erstellt.

 

Jordanien  2008 - 2009

In Jordanien habe ich für die EU-Delegation in 3 verschiedenen Projekten über zwei verschiedene Consultings gearbeitet. Alle Aufgabenstellungen waren IT bezogen.

Das erste Projekt hatte die Bestimmung der technisch erforderlichen Ausstattung für ein Beschwerdesystem im neuen Ombudsmann-Büro zum Inhalt. Für dieses System sollten die Aufgabenstellungen definiert, die Softwareanforderungen bestimmt und die daraus resultierenden Hardwareanforderungen ermittelt werden. Für die sich ergebenden Resultate sollten die Kosten bestimmt werden.

Das System sollte eine Mischung aus einer auf einer Datenbankanwendung basierten Lösung für die landesweite Beschwerdeerfassung, -auswertung und -klärung bestehen, welches Elemente der Dokumentverwaltung (DMS), des zugrunde liegenden Work flows und auf einer Web-basierten Lösung beinhaltete. Neben der Web-Orientierung wurde eine Lösung mit SharePoint empfohlen. Das so konzipierte System sollte einen landesweiten Zugang und eine Verteilung der Beschwerden nach Kompetenz der jeweiligen Institution ermöglichen. Die erforderlichen technischen Beschreibungen und Unterlagen, Spezifikationen und Budgetanforderungen wurden erstellt.

Das zweite Projekt war im Nationalen Menschenrechtszentrum - National Centre for Human Rights - angesiedelt und beinhaltete die Einführung eines analog aufgebauten Beschwerdesystems, wobei die hier zur Verfügung stehenden Mittel begrenzter waren. Es wurde daher ein Web-basiertes Site-Template erstellt und in eine neue Internetpräsenz des Centres integriert.

Das dritte Projekt bezog sich auf die Bibliothek des Juristischen Instituts des Justizministeriums von Jordanien. Aufgabenstellung war es die menschenrechtsrelevanten Quellen web-basiert einer weiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Bibliothek arbeitete mit ISIS, in dem alle Literatur eingestellt war. Die Aufgabenstellung wurde so umgesetzt, dass nicht nur die Quellen die menschenrechtsrelevant sind einbezogen wurden, sondern alle anderen ebenfalls. Ein entsprechendes Interface wurde entwickelt, welche die Web-Anbindung ermöglicht.

Neben diesen Aufgaben wurden für alle Institutionen die Qualifizierungserfordernisse des Personals bestimmt und in den Plan integriert.

 

Nicaragua 2008 - 2009

Im Jahre 2008 - 09 habe ich in einem Projekt für die EU-Delegation Managua an der Bewertung der erforderlichen technischen Ausstattung für das Nationale Zivilregister gearbeitet, welches eine eigenständige Direktion des Consejo Supremo Electoral (CSE) ist. Ziel war es das nationale Registersystem zu stärken und die Produktion und Ausgabe der neuen biometrischen Personalausweise zu unterstützen, ein Projekt welches über sie spanische Entwicklungshilfe im CSE für Managua und ausgewählte Provinzhauptstädte finanziert wurde. Unsere Aufgabe bestand in der Erstellung der EU-Standard-Dokumentation, Action Fiche, Logical Framework, etc., sowie einer ersten Kostenabschätzung für das Projekt.

Folgende Ausgangssituation konnte in der ersten Phase der Themenbearbeitung festgestellt werden:

  • Die technische Ausstattung der lokalen Register-Dienststellen sind sehr heterogen, stark abhängig von der lokalen Unterstützung durch die Bürgermeister und deren Zugang zu nationalen und internationalen Förderprojekten,
  • In etwa 20 Municipios war eine spezielle Software in Einsatz die von der schwedischen Entwicklungshilfe erstellt wurde, in anderen Municipios wurden Indexdateien in Excel über die Eintragungen in die Registerbücher angelegt, während andere Registerbüros auf reiner Handarbeit mit den Registerbüchern ausgeführt wurden.
  • Das Registrierungsniveau war signifikant unterschiedlich zwischen den Pazifik- und Atlantikprovinzen. eine starke Tendenz zur Unterregistrierung besteht speziell in den Provinzen RAN und RAS, den Autonomen Regionen der Atlantikküste in Süden und Norden, vorwiegend der geringen Bevölkerungsdichte und der Stammesstrukturen der meist indianischen Bevölkerung geschuldet,
  • Auf zentralem Niveau waren die Aktivitäten mehr auf die Mikrofilmerstellung der Registerbücher orientiert, die IT-Unterstützung war gering, meist war sie dem geringen Interesse der der Leitung der Direktion geschuldet,
  • Die Herstellung der der neuen biometrisch unterstützten Personalausweise erfolgt zentral in Managua, die biometrische Datenerfassung war im Rahmen des spanischen Projekts in Managua und einigen Provinzhauptstädten als Pilotprojekt implementiert, diese Aufgaben wurde von der spanischen Firma Transtool umgesetzt,
  • Für die landesweite biometrische Datenerfassung waren im spanischen Originalprojekt keine ausreichenden Mittel bereitgestellt,
  • Da das spanische Projekt bereits in der Erprobungsphase war stellte es für die Soft- und Hardware einen gewissen Standard dar, der weitgehend eingehalten werden sollte um Doppelarbeit oder Inkompatibilitäten bei der landesweiten Implementierung zu vermeiden.

Ausgehend von der bestehenden Ausstattung der Registerbüros wurde ein Minimum-Standard an IT-Technik ermittelt, mit dem die Datenerfassung IT-gestützt umgesetzt werden konnte, als auch ein Plan für die Lieferung und Verteilung der Geräte erstellt. Es wurden ebenfalls mobile Arbeitsstationen in die Ausstattungsliste einbezogen, welche in Initiativen zur Datenerfassung (Unterstützt durch NGOs oder Regierungsstellen) außerhalb der Büros zum Einsatz kommen sollten. Diese wurden auf dezentralen Niveau (RAN und RAS) und auf zentralem Niveau in Managua eingeplant.

Für erforderliche Software wurde in einer von uns veranlassten gemeinsamen Beratung festgelegt das Transtool die Software für die Zentrale, das schwedische Projekt die Software für die lokalen Arbeitsstationen aufeinander anpasst. An der Beratung nahm neben den Verantwortlichen des Registers auch der IT-Chef des CSE teil.

In der Evaluierung des spanischen Projektes ergaben sich zwei kleinere Änderungen, es wurde jedoch als technische Basislösung bestätigt. Im Projekt wurde die erforderlichen Geräte für die landesweite Ausdehnung der biometrischen Datenerfassung, als auch die Verbesserung der zentralen Ausstattung zur Herstellung der Personalausweise berücksichtigt. Die Herstellung der Ausweise erfolgt weiterhin zentral.

Vom Projektteam wurde anfänglich vorgeschlagen die lokalen Erfassungsbüros für das Register und die Datenerfassung für die neuen Personalausweise zusammenzulegen, um so eine bessere periphere Ausstattung sicherstellen zu können - redundante Datenanbindung und Notstrom. Dieser Vorschlag konnte aber wegen administrativer Hindernisse nicht in die endgültigen Empfehlungen aufgenommen werden. Lediglich für die mobilen Arbeitsstationen konnte der Vorschlag beibehalten werden, d.h. sie sind mit der Soft- und Hardware für beide Aktivitäten ausgerüstet (einschließlich biometrischer Ausrüstung).

Weiterhin wurde eine 1:N Suchoption für Fingerabdrücke in das Projekt einbezogen, da die biometrische Kontrolle der Personalausweisherstellung auch eine effektive Kontrolle doppelter Identitäten ermöglichte (eine Person mit zwei oder mehreren Ausweisen), Möglichkeiten welche sich speziell aus der zeit-versetzten Registrierung (Geburtenregistrierung von Erwachsenen, zeit-verstetzte Personenstandänderungen, etc.) ergaben. Diese Maßnahme sollte die administrative Kapazität des CSE stärken.

Für die technischen und administrativen Aktivitäten wurden die entsprechenden technischen Spezifikationen erstellt und ein Kostenvoranschlag ausgearbeitet.

Das Projekt war mit einer NGO basierten Aktivität verknüpft, welche die Bedeutung der Registrierung von Geburten und Todesfällen propagieren sollte (Kampagnen, Feldeinsätze, etc.)

 

Spanien – seit 2006

Zurzeit lebe ich mit meiner Familie in Spanien, genauer in Alicante und bin als Freelancer im Consultingbereich tätig. Derzeitig habe ich 3 spezielle Bereiche, die ich bearbeite, diese sind:

  • IT-Entwicklungen im Bereich der optischen Auswertung von Schießscheiben auf Schießständen und automatischer Ergebnisauswertung und Anzeige ohne manuelles Eingreifen von Personen,
  • Sicherheits- und IT-Consulting, speziell biometrischer Komponenten und deren Integration in größere Systeme und
  • Web-Gestaltung und Aktualisation von nationalen und internationalen Sites.

Meine Familie und ich sind lokal flexibel und kann bei entsprechend interessanten Langzeitaufträgen auch relativ kurzfristig umziehen. Für Kurzzeitaufträge ziehe ich es vor in Spanien wohnen zu bleiben.

 

Afghanistan – 2004 bis 2006 – Ministerium für Energie und Wasser

Über Decon vermittelt war ich in einem Weltbank Projekt im afghanischen Ministerium für Energie und Wasser tätig. Im Projekt „Program Implementation Support Unit” (PISU), gebildet um die Umsetzung von Projekten im Energie- und Wassersektor Afghanistans, finanziert durch multinationale Organisationen oder im Rahmen bilateraler Verträge, zu koordinieren und zu beschleunigen.

Innerhalb des PISU-Projekts war ein IT-Programm enthalten, welches einerseits das PISU-Team in der Aufgabenumsetzung technisch unterstützen sollte, andererseits den IT- und Kommunikationsbereich des Ministeriums, einschließlich der Ausbildung lokaler IT-Anwender, etc. planen und leiten sollte.

In einer ersten Analyse der IT-Technik des Ministeriums wurde ein Windows-Netzwerk für etwa 10 der 20 PC´s festgestellt. Das Netzwerk diente dem Sharing der Internetverbindung, welche wiederum vorwiegend für den Zugang zu Webmail-Servern im Internet diente. Der Instandhaltungszustand des Systems war prekär, fast alle PC´s waren von Viren und Malware befallen, andere IT-Ausrüstung, Plotter, Software, etc. war eingelagert, aber nie genutzt worden.

Im Januar 2005 zog das Ministerium in einen neuen Compound um, sodass für diesen eine vollständige Netzwerks- und Kommunikationsplanung erstellt warden musste. Als Vorarbeit musste eine Basis für die Raumplanung erstellt werden – Grundrisszeichnungen und Raumnummerierung gab es nicht. Der Plan sah eine einheitliche Basisverkabelung der Räume, je 16 m2 einen Netzpunkt und einen Telefonanschluss vor. Als der Plan bewilligt und die Mittel dafür angefordert waren, tauchte ein Projekt des Ministeriums für Kommunikation auf und die Ausführung des Plans wurde auf Eis gelegt. Die Idee war ein Basisnetz zu installieren und darauf aufbauend das Regierungsnetz zu installieren. So wurde unser eigener Plan zurückgestellt, um dieses fremde Basisnetzwerk zu nutzen, somit unsere Mittel zu optimieren.

In der Zeit, in der ich im Ministerium tätig war, hat sich die Anzahl der PC´s auf etwa 90 erhöht, wovon 70 in das interne Netzwerk integriert waren. Es wurden zwei unabhängige Internetaccesspoints, ein Fileserver, ein Printserver und ein Kommunikationsserver für Sprachkommunikation integriert, der jedoch nach wie vor unter Kontrolle des Projektes des Kommunikationsministeriums stand, da er Teil des Regierungsnetzwerkes war.

Zeitgleich wurde eine Analyse der Informationsbestände im Ministerium durchgeführt, um festzustellen, welche Informationen die einzelnen Abteilungen handhaben, wie der Informationsfluss ist und wer der Eigner der Information ist. Diese Informationsdatenbank bildete den Ausgangspunkt für die Erstellung korporativer Applikationen, welche mit dem webbasierten Personalprojekt von uns umgesetzt wurde und seit Oktober 2005 operativ ist. Mit dieser Datenbank verknüpft entstanden weitere Applikationen, z.B. IT-Register – Anlagen und Konfigurationen.

Für die lokalen Kräfte wurde Kursmaterial in Dari vorbereitet, und entsprechende Kurse gegeben (Windows Basis – Windows, Word, Excel, Internet Explorer, Outlook, AutoCad). In die Kurse wurde auch das Personal der dem Ministerium untergeordneten Betriebe des Energie- und Wassersektors (WAPECA, PCU, etc.) einbezogen. Das Trainingsmaterial wurde im Internet publiziert, sodass es für andere Interessierte verfügbar ist, einzige Auflage für diese Nutzer, wenn sie das Material vervollständigen, sollte uns eine Kopie zukommen, sodass positive und gewollte Ergänzungen von uns übernommen werden konnten.

Basierend auf dieser Aktivität wurde mir von den Repräsentanten der Donor Organisationen die Leitung der Koordinationsgruppe „Capacity Building“, welche in wöchentlichen Rhythmus tagte, für den Energie- und Wassersektor übertragen. Die Kommission koordiniert die Mittelverwendung für alle Aktivitäten für Ausbildung und Investitionen für ausbildungsrelevante Aktivitäten.

Abschließend soll noch vermerkt werden, dass neben der Aufrechterhaltung des internen Netzes von meiner Gruppe auch die Instandhaltung, kleine Reparaturen und Installation und Konfiguration von IT-Technik für die dem Ministerium untergeordneten Betriebe übernommen haben.

Die Unterstützung von PISU, der andere Teil meiner Aufgaben in Kabul, wurde mit der georeferenzierten Darstellung der energierelevanten Anlagen und Installationen, sowie der geplanten Investvorhaben begonnen. Neben dieser landesweiten Übersicht wurde die gleiche Aufgabenstellung für die Stadt Kabul und Herat realisiert. Das Mittelspannungsnetzwerk und partiell das Niederspannungsnetz (Kabul Ost) der Stadt Kabul wurde aufgenommen und kartografiert. Die so entstandene Basisinformation muss bei der Rehabilitation und dem Neubau durch den Auftragnehmer genauer referenziert und beschrieben werden und somit den Grundstock für ein späteres GIS-System des Netzwerksbetreibers DABM bilden. Weiterhin wurden für die Wasserprojekte entsprechendes Kartenmaterial erstellt.

Für die PISU wurde ein Intranet zur Projektkontrolle entwickelt und implementiert, welches intern, aber auch über Internet für die Donor Organisationen einen Zugriff auf die in der Datenbank gespeicherten Informationen erlaubt. In diesem sind etwas mehr als 6000 Dokumente enthalten, wobei einige historische Daten sind (20%), der restliche Teil sind Informationen über laufende Projekte. Problematisch war auch hier die Bereitschaft der Donor zum Informationssharing, die Bereitschaft zur Nutzung anderer Quellen bestand. Solange das Ministerium den Druck in dieser Richtung nicht erhöht wird sich auch in Zukunft dieser Teil problematisch gestalten. So wurden etwa 30% mehr Projekte im Energiebereich mit offiziellen ID-Nummern des Finanzministeriums identifiziert, als bisher vom Ministerium geführt und überwacht wurden.

Darüber hinaus wurde eine öffentliche Web-Site für PISU entwickelt auf der zusätzliche Informationen für die Teilnehmer an Ausschreibungen veröffentlicht werden, auf welcher auch für die Capacity Building Arbeitsgruppe ein interner Informationsbereich eingestellt wurde.

Zusätzlich zu diesen Aktivitäten wurde ein erweiterter User-Support für PISU gegeben, d.h. die Aufbereitung von Grafiken, technische Zeichnungen, als auch die Konfektion von Berichten der und für die PISU arbeitenden Firmen wurden durchgeführt. Daneben habe ich an der Bewertung von Ausschreibungsunterlagen, als auch deren Ergebnissen teilgenommen, speziell wenn Probleme der Prozessleittechnik im Vordergrund standen, wie z.B. bei der Ausschreibung für das Nationale Dispatcherzentrum.

Letztlich soll noch erwähnt werden, dass externe Vertragspartner aktiv in der Materialbeschaffung unterstützt wurden, dies gilt für Ausrüstung und Material, als auch für erforderliche lokale Informationen.

 

Libanon – 2003 bis 2004 – Ministerium für Energie und Wasser

Ich war in Beirut in einem EU-Projekt im Ministerium für Energie und Wasser tätig. Die Aufgabenstellung bestand darin, den erforderlichen Informationsbedarf für das Ministerium und die neu zu gründende Energiekontrollbehörde zu bestimmen. Basierend auf einer Analyse der bestehenden Informationsbestände und den geplanten Veränderungen – Errichtung einer zentralen Lastverteilung in der EdL – Electricité du Liban – wurden die Informationserfordernisse entsprechend den spezifischen Aufgabenstellungen bestimmt.

Die Schwierigkeit der Aufgabenstellung bestand darin, dass die Interessen innerhalb des Sektors sehr kontrovers, die Informationsbereitschaft entsprechend gering war, jedoch die Informationserfordernisse für das neue Informationssystem definiert werden mussten. Entsprechend dieser Ausgangssituation wurden unterschiedliche Szenarien im Rahmen des Lösungsansatzes berücksichtigt, die von einer Beibehaltung des Status quo ausgingen, bis hin zur Privatisierung der Erzeugung und Verteilung. So wurde abgesichert, dass die Ergebnisse der Studie für beide Fälle ein sinnvolles, effektiv arbeitendes Informationssystem für das libanesische Energiesystem sicherstellen.

Der Vertrag war über Decon für MVV, die das Projekt führte.

 

Deutschland – 2001 bis 2003 – Freelancer in Consulting und IT-Projekten

Zurück in Deutschland hat meine Familie und ich in Malchow, nördlich von Berlin gelebt. Ich habe als Unternehmensberater und IT-Consultant für verschiedene Firmen, meist aus Berlin und dem Berliner Umland, jedoch auch aus Hamburg und anderen Ländern, gearbeitet. Ein geringer Anteil internationaler Aufträge blieb erhalten, vorwiegend aus meiner Zeit in Peru. So gab es weitere Aktivitäten für RENADESPPLE, das Innenministerium und auch für IOM Lima. Resultierend aus der geografischen Entfernung waren die Aufträge lediglich kurzzeitig und kleineren Umfangs.

In der Zeit habe ich für etwas mehr als 50 unterschiedliche Firmen Aufträge erfüllt, von denen mir jedoch lediglich 3 hier erwähnenswert erscheinen, die restlichen Aufträge waren meist konventioneller Natur, im Bereich Wirtschaftsberatung, DTP, Web und Internet.

Erwähnenswert in diesem Sinne erscheinen die folgenden drei Projekte:

  • Erstellung eines Entwicklungs- und Geschäftsplanes für biometrische Sensoren und deren Kombination mittels Software mit anderer Sicherheitstechnik für die TechNet Berlin GmbH.
  • Teilnahme an der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für ein Projekt der zentralisierten Instandhaltung von Energieanlagen in Syrien mit Decon – das Projekt erhielt den EU-Zuschlag, dann wurden jedoch die Gelder eingefroren.
  • Wirtschafts- und IT-Beratung und Implementation eines Netzwerkes in der Agrargenossenschaft Malchow, einer der größten landwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands.

Dies war mein erster Berührungspunkt mit landwirtschaftlichen Betrieben. Um so mehr war ich über das technische Niveau der modernen Landwirtschaft überrascht, Mähdrescher mit GPS, welche noch vom Acker die Hektarerträge ins Büro übertragen, Software, welche diese geografisch referenziert auf der Karte aufträgt, die erforderliche Düngemittelmenge für die nächste Saat bestimmt, etc. Die anfänglich unterschätzte Aufgabenstellung stellte später erhebliche Anforderungen, die bewältigt wurden. Die Ergebnisse meiner Arbeit waren so gut, dass bis heute mit der Agrargenossenschaft Malchow Kontakt besteht und nach wie vor wird die Instandhaltung von mir durchgeführt.

Im Jahre 2003 wurde ich von Decon mit einem neuen Projekt im Libanon beauftragt.


 

Peru – 1997 bis 2001 – Tätigkeit in einer multiministeriellen Umgebung – ausgehend von der Generalstaatsanwaltschaft des Landes – Ministerio Público – Fiscal de la Nación

In Peru war ich von 1997 bis 1999 im Ministerio Público, der Generalstaatsanwaltschaft
des Landes
zur Unterstützung der institutionellen Reform des Ministeriums tätig, welche von der Exekutivkommission des Ministeriums geleitet wurde. Ich bin dabei in das Ministerium integriert worden und war überwiegend in den folgenden Projekten tätig:

  • Konzeption eines datenbankbasierten Intranets zur Projektkontrolle der mehr als 250 Projekte, die im Prozess der Justizreform im Ministerium angesiedelt waren, als auch dessen Umsetzung und Implementation,
  • Organisationsstudien innerhalb der Staatsanwaltschaft und Ableitung von neuen Strukturen innerhalb des Projektes „Neues Modell dezentralisierter Staatsanwaltschaften“, welches eine direkte Zuordng der regionalisierten Staatsanwaltschaften zu Polizeidistrikten ermöglicht, jedoch die regionalen historischen Kriminalitätsstatistiken berücksichtigte, um eine etwa gleiche Arbeitsbelastung sicherzustellen,
  • Organisationsstudien und Aufbereitung eines mathematischen Modells für eine Zufallsverteilung eingehender Anzeigen auf die zentralen Oberstaatsanwaltschaften,
  • Bewertung des Projektes des zentralen Informationssystems des Ministeriums (SIATF – Sistema de Apoyo al Trabajo Fiscal) und dessen Modifikation, inklusive des Systems der Gerichtsmedizin. Nach der Reorientation des Systems wurde mir auch die Kontrolle der Vertragserfüllung, der technischen Aspekte, als auch administrativ übertragen.
  • Konzeption, Programmierung und Implementation des zentralen Informationssystems zur Prozesslast und Personalauslastung der Staatsanwaltschaften als datenbankbasiertes Intranet
  • Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle von Beschaffungsmaßnahmen für IT- und Kommunikationsmitteln für das Ministerium und die lokalen Dienststellen.
  • Operative Unterstützung des IT-Departments und der Exekutivkommission in allen sonstigen Belangen

Das Intranet Projektkontrolle war für diese Zeit ein neues Instrument, welches die Koordination der Projekte erheblich erleichterte, da es von den einzelnen Projektteams interaktiv in der Datenbank aktualisiert werden konnte. So wurden bei Herstellung der Verbindung automatisch auf der Startseite alle Projekte mit Terminproblemen oder anderen Ressourcenkonflikten dargestellt, neu gestartete Projekte fokussiert, Einbeziehung eines Reportsystems, etc. Im Jahre 1997 war das eine Errungenschaft, speziell daher, da die Daten über Internet auch von externen Benutzern eingesehen werden konnten, die sich mittels tunneling und VPN-Technologie sicher einloggen konnten.

Eine zweite, wesentliche Aufgabenstellung, übertragen von der Generalstaatsanwaltschaft war die Datenanalyse und Reorganisation von RENADESPPLE, dem multiministeriellen Zentralregister für verhaftete und zu Freiheitsstrafen verurteilte Personen Perus (“Registro Nacional de Detenidos y Sentenciados a Pena Privativa de Libertad Efectiva”), welches im Jahre 1990 gegründet wurde, um alle Daten über Personen zu erfassen, die wegen Terrorismus und Hochverrat bezichtigt wurden. Das Register wurde 1990 mit Mitteln von USAID gegründet, war jedoch im Jahre 1995, zum Zeitpunkt der Übernahmen des Projektes nicht mehr gefördert.

In RENADESPPLE sind folgende Institutionen als Partner vertreten:

In einer einleitenden Untersuchung des in Foxbase unter DOS erstellten Systems wurde eine erhebliche Inkonsistenz festgestellt, da die per Telefon und Funk mündlich übermittelten Namen verschiedene Schreibweisen ermöglichen, Homonymen, d.h. Personen gleichen Namens sehr häufig in Peru sind, und der deliktspezifisch fehlende individuelle Willen der Personen, ihren realen Namen preiszugeben ein typisches Problem darstellten. Ein Systemfehler, beruhend in der Registerkennung durch den ersten, bei der Verhaftung angegebenen Namen (Indexkriterium) verstärkte diese genanten Probleme noch zusätzlich.

Aufbauend auf dieser Studie wurden folgende Leistungen für RENADESSPLE erbracht:

  • Herstellung der Datenkonsistenz, inverse Rückverfolgung der Datensätze, ausgehend von Verurteilung oder Freilassung bis zur Verhaftung,
  • Löschung unterschiedlicher Register mit unterschiedlichen Erfassungsformen ein und derselben Person im Ergebnis der Rückverfolgung,
  • Eine bestehende „Restinkonsistenz“ ergab etwa 1300 Personen, welche zwischen Verhaftung und Gefängnis „verloren gingen“, ein Ergebnis, welches im Abschlussbericht der „Comisión de la Verdad y Reconciliación“ im Jahre 2003 tendenziell bestätigt wurde, (4100 Fälle, wobei nach der formellen Verhaftung die Unterschiede sehr gering waren, etwa 60 Fälle),
  • Einbau und Konfiguration von Modemverbindungen zwischen den einzelnen Datenpunkten,
  • Georeferenzierte Auswertung der Daten des Registers mittels MapView und Excel (bis Version 2000),
  • Erweiterung des Umfangs der Datensammlung auf Drogendelikte
  • Erstellung der Systemkonzeption für ein neues, Oracle-based Informationssystem und
  • Verschiedene andere gegenstandsbezogenen Tätigkeiten.

Ein spezielles Problem in der Anfangsphase des Projektes war der physische Zugang zu den unterschiedlichen Daten der einzelnen involvierten Institutionen, da die Informationen gegenstandsgemäß hoher Vertraulichkeit unterlagen. Nach einer gewissen Zeit jedoch haben sich diese Probleme minimiert, da der entsprechende institutionelle Druck auf eine Lösung hinwirkte.

Meine Zusammenarbeit mit RENADESPPLE hielt bis 2003 an, auch über meine physische Präsenz in Peru, dann schon wieder von Deutschland aus.

Vom Jahre 1997 bis 2003, also ebenfalls von Deutschland aus, war ich für das peruanische Innenministerium tätig, speziell für die peruanische Migrationspolizei, DIGEMIN – Dirección General de Migraciones y Naturalización, die IT Division und das Beschaffungsamt OGA des Innenministeriums. Die meiste Zeit habe ich für die DIGEMIN und die OGA aufgebracht, speziell in Systemen mit biometrischen Komponenten. Unmittelbar nach meiner Ankunft in Peru wurde ich vom Innenminister beauftragt mit meiner Gruppe ein biometrisch basiertes System zur Ausgabe von ID-Dokumenten zu konzipieren, welches zur Identifikation von „Homonimias“ und krimineller Missbrauchsfälle tauglich ist. Als erste Anwendung wurde uns somit das Projekt „Maschinenlesbarer biometrischer Reisepass“ von Peru im April 1997 übertragen, welches auch eine eindeutigere Personenidentifikation bei Grenzüberschreitungen ermöglichte. Im Verlauf von 2 Jahren wurde das System unter meiner Leitung in Lima entwickelt und implementiert und anschließend auch in den Dienststellen in den Provinzen eingeführt.

Basierend auf diesem System, welches Fingerabdruck, Handgeometrie, digitales Foto und digitale Unterschrift, als auch spezielle Techniken zur Herstellung von Sicherheitsdokumenten beinhaltete, wurden verschiedene weitere Systeme und Anwendungen für das Innenministerium erstellt, die zum Teil von mir geleitet, konzipiert und meist überwacht wurden.

Über die peruanische Migrationspolizei und die lokale Vertretung von IOM, welche damals CIM-Projekte betreute, wurde ich in das Projekt SIMICA integriert, welches sich mit der Auswertung von Migrationsbewegungen in den Ländern des Andenpaktes beschäftigte. Nach der Herstellung der Konsistenz der Datenbanken wurde 1997 die erste konsistente Übersicht über Migrationsbewegungen der Andenpaktländer in den Jahren 1990 bis 1996 erstellt. Ich war in das Projekt SIMICA bis in das Jahr 2002 als technischer Berater involviert und für die Datenverarbeitung und erste Auswertung zuständig. In das Projekt waren die Auswertung der Migrationsbewegungen von Bolivien, Kolumbien, Ekuador, Peru und Venezuela einbezogen, welche wir zumeist vollständig, in einigen Fällen jedoch nur teilweise durchführten, da die Ausgangsdaten fehlten oder nicht konsistent gestaltet werden konnten. Jedes Jahr wurde ein entsprechendes Jahrbuch publiziert.

Ebenfalls in jährlichem Rhythmus wurden Kongresse der Migrationsbehörden, meist in Ekuador, abgehalten, auf welchen ich aktiv teilnahm, d.h. mit eigenen Vorträgen, in welchen die Entwicklung des IT-Systems der peruanischen Migrationspolizei und die Auswertung der SIMICA-Daten im Mittelpunkt stand.

Von 1998 bis 2001 habe ich, resultierend aus den Kontakten über das RENADESSPLE-Projekt, für die peruanische Kriegsmarine (Marina de Guerra del Perú), speziell für die Direktion Telemática, welche für die IT-Technik und die Kommunikation zuständig ist, als Consultant gearbeitet. Vom Jahre 1999 bis 2001 auch als Projekt Counterpart und Projektmanager für die Projektüberwachung von Verträgen zwischen der Marine und Unternehmen, welche IT-Leistungen erbrachten. Als Consultant war ich verantwortlich für die Erstellung von Pflichtenheften und Ausschreibungsunterlagen für neue IT-Systeme, habe an der technischen Auswertung von Ausschreibungen teilgenommen und nahm an Grundsatzentscheidungen Technik als Vortragender teil. So wurden in dieser Zeit vorwiegend administrative Mainframe basierte Applikationen der 80er Jahre durch dezentralisierte PC-bassierte verteilte Systeme mit 3-tire-Technologie ersetzt, welche von den Anforderungen, als auch vom Budget her anspruchsvoll waren.

In die Gestaltung neuer operativer Systeme war ich als Ausländer wesentlich geringer involviert. Ich habe in diesem Bereich lediglich aktiv am Marine-Mail-System und an den Sicherheitsalgorithmen des operativen Systems mitgewirkt, war jedoch nur teilweise in die Implementation involviert. Auf Basis der MS-Exchange-Installation und eines Intranets wurde über einen Transaction-Server eine 3-tier Applikation für die permanente Berichterstattung unter meiner Mitwirkung implementiert, in welches alle Navy-Dienststellen im In- und Ausland, als auch die Spezialeinheiten im Inneren des Landes integriert waren, die polizeiliche Aufgaben im Rahmen RENADESSPLE wahrnahmen.

Mit diesem Hintergrund, und unter Beachtung, dass es sehr häufig pensionierte Marineoffiziere sind, die in den staatlichen und privaten Institutionen und Betrieben in Leitungspositionen eingesetzt sind, wurde ich von verschiedenen Institutionen kurzzeitig beschäftigt, um nach Havarien und anderen Vorkommnissen die Vorgänge zu klären und Abhilfe zu schaffen. So wurde ich in verschiedenen Institutionen eingesetzt, wobei in zwei Institutionen über einen längeren Zeitraum. So war ich im Nationalen Naturschutz Institut - INRENA - Instituto Nacional de Recursos Naturales – im Jahre 1999/2000 für eine Zeit von 4 Monaten und in der Nationalen Energieaufsichtsbehörde - OSINERG - Organismo Supervisor de la Inversión en Energía – 5 Monate im Jahr 2000 mit meiner Gruppe tätig. Diese Aufgaben wurden zusätzlich zu meinen Pflichten in der Marine erfüllt.

In OSINERG - Organismo Supervisor de la Inversión en Energía del Perú – war die Aufgabenstellung das bestehende IT-System zu revidieren, inklusive der bestehenden Oracle-Datenbanken, da es infolge einer Havarie zu einem massiven Datenverlust gekommen war.

Im Ergebnis der Bestandsaufnahme und Revision der Konfigurationen konnten die Ursachen des Informationsverlustes bestimmt, Gegenmaßnahmen ergriffen und ein effektiveres Backup-System implementiert werden. Dabei wurden die Bordmittel des Operationssystems und der Oracle-Datenbank vorrangig ausgeschöpft. In einem zusätzlichen Aufgabenteil wurden die Arbeitsabläufe und Strukturen der Datenbank für den Bereich Energie und flüssige Brennstoffe evaluiert und auf Basis des bestehenden Workflows notwendige Veränderungen vorgeschlagen.

Im Falle von INRENA - Instituto Nacional de Recursos Naturales – war der Auftrag mehr an dem von mir in der Generalstaatsanwaltschaft implementierten System der webbasierten Projektkontrolle orientiert. INRENA ist Nutznieser einer großen Anzahl von fremdfinanzierten nationalen und internationalen Projekten, die sowohl koordiniert, kontrolliert und über welche Bericht erstattet werden muss. Daher bestand Interesse, ein analoges Informationssystem einzurichten.

Die dafür erforderlichen Analysen wurden in INRENA durchgeführt, eine Datenbank erstellt und ein Template für ein Intranet mit dem Abschlussbericht zur weiteren Bearbeitung übergeben.

Die Implementierung des Systems wurde einer lokalen Firma übertragen. Die Implementierung wurde jedoch soweit ich weiß nicht abgeschlossen, meines Wissens das einzige meiner Projekte, welches nicht fertig gestellt wurde. Ursachen für das letztendliche Scheitern des Projektes waren:

  • Wechsel in der Direktion von INRENA
  • Probleme bei der Koordination der Reportinhalte zwischen den unterschiedlichen Spenderorganisationen

Speziell der letzte der beiden Aspekte war von Bedeutung, da keine einheitlichen Regeln für die Berichterstattung und den Zugriff auf die Daten zwischen den Abteilungen von INRENA und den internationalen Geldgebern festgelegt werden konnten – was wesentlich einfacher in stark zentralisierten Organisationen möglich war.

Mit der zunehmenden politischen Instabilität Perus im Jahre 2000/2001 verschlechterten sich meine Arbeitsbedingungen fast täglich. Obwohl meine Tätigkeit rein technischer Natur war, war ich betroffen, da die Projekte meist auch politische Unterstützung und Anerkennung hatten, als auch direkt bei den jeweiligen Ministern vorgetragen wurden. Viele dieser politischen Counterparts wechselten in fast täglichem Rhythmus, die neu antretenden Administrationen waren extrem darauf fokussiert Fehler in den Projekten ihrer Vorgänger zu entdecken, die inhaltliche Arbeit kam zu kurz. So habe ich bis März 2001 meine Projekte beendet, oder in übergabereifen Zustand gebracht, da die Kommunikation mit der neuen Administration sehr limitiert war, obwohl der gute Kontakt zum technischen Personal weiter gegeben war. Die Atmosphäre war zu politisiert.

 

Kolumbien – 1994 bis 1997 – Tätigkeit bei der CVC im Auftrag von CIM

In Cali war ich in der CVC – der “Corporación Regional Autónoma del Valle de Cauca” tätig. Die Corporación wurde 1954 nach dem Vorbild der Tennessee Valley Authority zur Förderung der regionalen Entwicklung, zur Regulierung der Wasserwirtschaft und damit auch zur Energieerzeugung als Kooperation staatlicher Dienststellen und des Privatsektors gegründet. Die CVC war 1994 einer der größten Energieerzeuger des Landes.

Im Jahre 1993 hatte das kolumbianische Parlament die Trennung des Energiesektors der CVC von den restlichen Aktivitäten beschlossen, mit dem erklärten Ziel den Energiesektor zu privatisieren und den verbleibenden Teil der CVC als lokale Dienststelle in das neu gegründeten Umweltministerium zu überführen. So wurde 1995 EPSA - Empresa de Energía del Pacífico – gegründet, in welche der Energiesektor ausgegliedert wurde, während die verbleibenden Teile der CVC vom Umweltministerium übernommen wurden.

Ich nahm im März 1994 meine Tätigkeit als Berater und Projektleiter im Department “Organisación, Metodós y Sistemas” (OMS) der CVC auf. Das Department war für die Informatik und die institutionelle Entwicklung zuständig.

Die Situation im IT-Bereich der CVC war zu diesem Zeitpunkt wie die in vielen großen Betrieben und Institutionen, OMS war zuständig für die Großrechentechnik – Mainframes – und in den Abteilungen der Corporación existierten losgelöste Anwendungen, Datenbanken, die manuell abgeglichen wurden, etc. Konsequenz war die Duplizierung von Daten, die zum Teil widersprüchlich waren. Ein zentrales Netzwerk, beide Komponenten verbindend war eine der ersten Aufgaben, die mir übertragen wurden.

Auf der anderen Seite war die geplante Separation des Energiebereiches, der mit massiven Entlassungen einher ging eine Quelle institutioneller Instabilität, die sich speziell in Streiks und Besetzungen von Produktionenanlagen durch Gewerkschafter äußerte. Mit meinem beruflichen Background und als neu in der CVC beschäftigte Person, die nicht in bestehenden Interessengruppen engagiert war, wurde ich zu einem wesentlichen Teil in den Unbundling-Prozess einbezogen, da man davon ausging, dass ich die Fakten real bewerten könne.

Diese Aufgabenstellung nahm von 1994 bis Mitte1995 wesentlichen Raum ein, sie schloss die Teilnahme an der Konzeptentwicklung bis zur Aufbereitung der Personal- und Entlassungslisten ein, als auch die Unterstützung der involvierten Personen und Abteilungen ein.

Im IT-Bereich begannen wir 1994 die erste Bestandsaufnahme der IT-Ressourcen innerhalb der CVC, inklusive der regionalen Dependenzen im Bereich der Jurisdiktion der CVC, d.h. im Department Valle del Cauca und Cauca, außerhalb der Zentrale in Cali. Die Bestandsaufnahme bezog sowohl die Hardware, die Programme, als auch die zugrunde liegenden Organisationsabläufe ein. Basierend auf diesen Daten habe ich einen Plan für ein Rechnernetz entworfen, welches die bestehenden Abteilungsnetzwerke, als auch die Mainframes einbezog. Der Plan für das WAN beinhaltete auch die regionalen Dienststellen der CVC.

Nach der Trennung des Energiebereiches von der CVC wurde von CIM in Deutschland festgelegt, dass ich im Umweltbereich der CVC verbleiben sollte, da ein privatisiertes Energieerzeugungsunternehmen nicht förderungswürdig sei.

In den drei Jahren in dem ich für die CVC tätig war habe ich folgende Aufgaben und Projekte bearbeitet:

  • Teilnahme an den Aktivitäten zur Trennung des Energiesektors von der CVC und Vorbereitung der Privatisierung der Energieproduktion,
  • IT- und Organisationsbestandsaufnahme innerhalb der CVC,
  • Netzwerksplanung und Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die erforderlichen Ausrüstungen (mehr als 250 PC, 2 Mainframes und anderes zugehöriges Material), inklusive der Vorbereitung für eine Testumgebung für die Auftragsvergabe,
  • Installation des Netzwerkes und eines Mailservers MS-Exchange zur Sicherstellung des Maildienstes und als Plattform für erste korporative Programme auf Basis von Formularen,
  • Konzeption und Umsetzung von einem Trainingsprogramm für Trainer auf dem IT-Gebiet zur Sicherstellung der erforderlichen Kenntnisse,
  • Mitarbeit am geografischen Informationssystem der CVC, basierend auf ArcInfo und georeferenzierte Auswertung von Daten,
  • Konzeption und Projektkontrolle für das IT-System „Bilanz der Produktion und des Ex- und Importes“ für sensible Produkte – duales Informationssystem,
  • Planung und Kontrolle der Instandhaltung der PC-Technik und der Mainframes und
  • Modernisierung der Oracle-basierten Mainframe-Informationssysteme.

Mein Vertrag in Kolumbien wurde sehr rasch und für mich überraschend von deutscher Seite, augenscheinlich wegen politischer Gründe, beendet. Noch in meinem Urlaub war von einer Weiterführung die Rede, doch nach kurzer Zeit in Cali kamen die Unterlagen für eine Überleitung nach Peru.

 

Deutschland – 1990 bis 1994 – Wirtschaftsberatung und IT

Als wir wieder in Deutschland waren, musste ich feststellen, dass sich viel verändert hatte. Eine Möglichkeit, an welche in der Zwischenzeit zur Technischen Hochschule Zittau avancierten Hochschule, bestand nicht mehr. Alle freien Stellen waren auf Eis gelegt, bis neue Instruktionen an die Schule ergehen sollten.

So trat ich mit zwei meiner ehemaligen Kollegen von der Hochschule als Gesellschafter in die Betediq GmbH für technische Diagnostik ein. Aber die Zeit war schlecht gewählt für eine neu gegründete Firma in diesem Bereich. In den Kraftwerksbetrieben der „Noch-DDR“ bestand die gleiche Unsicherheit, es wurden keine Verträge mit Firmen abgeschlossen, auch wenn man die Notwendigkeit und Vorteile der Ergebnisse durchaus einsah. Und in den Betrieben der alten Bundesländer wurden wir mit viel Skeptizismus betrachtet, da wir aus dem Osten kamen. Da auf absehbare Zeit keine Änderung zu erwarten war, trat ich aus der Gesellschaft im selben Jahr 1990 wieder aus.

Im September 1990 nahm ich meine Tätigkeit bei der Westberliner Premium GmbH auf, die etwa 95% ihrer Aufträge über die Treuhandgesellschaft erhielt. Dabei war die Premium GmbH speziell auf die Baustoffindustrie spezialisiert, die sehr energieintensiv ist. Für die Bewertung der bestehenden Betriebsanlagen wurde ich eingesetzt.

Bis zu meinem Ausscheiden aus der Premium GmbH im Jahre 1993 war ich an der Bewertung der energieintensiven Anlagen und der IT- und Prozesstechnik von mehr als 20 Betrieben beteiligt und direkt für 7 Projekte Ansprechpartner. Mit der Abnahme von interessanten Objekten für eine Privatisierung wurden jedoch auch wegen der zu starken Rolle der Treuhand für die Premium GmbH die Aufträge weniger.

Gleichzeitig war ich als Chef der IT-Abteilung der Premium GmbH zuständig für die Rechentechnik der Firma.

Zusammenfassendwaren mir folgende Aufgabenstellungen übertragen:

  • Energetische Bewertung von Produktionsanlagen
  • Bewertung von Prozessleittechnik und IT Anlagen
  • Wirtschaftliche Bewertung von Betrieben, um auf Basis entsprechender Szenarien zu klären, ob ein Objekt direkt veräußert werden sollte, oder erst nach zusätzlichen Investitionen, oder gar direkt geschlossen werden sollte.
  • Erstellung von Kreditunterlagen zur Finanzierung von Maßnahmen in Betrieben, teilweise in privaten, teilweise in öffentlichen Auftrag
  • Aufbau des internen Netzwerkes der Premium GmbH
  • DTP und Zeichnungen zur Druckvorbereitung von wichtigen Dokumenten und Informationsmaterialien
  • Programmierung von internen Lösungen zur Produkt- und Dokumentenverwaltung

Neben dieser Tätigkeit bei der Premium GmbH habe ich in Abstimmung mit dieser als Honorardozent für die CCC GmbH in Berlin gearbeitet. Die CCC war darauf spezialisiert Dozenten für private und öffentliche Bildungseinrichtungen in Berlin und im Land Brandenburg zu vermitteln. Diese Kurse waren häufig Umschulungsmaßnahmen des Arbeitsamtes für freigesetzte Arbeitskräfte, aber auch Abendkurse etc. Die Dauer der Kurse war zwischen zwei bis drei Wochen, aber auch einmal über drei Monate. Ich musste diese Tätigkeit mit den Aufgaben in der Premium koordinieren und habe in dieser Zeit meist bis 22:00 oder 23:00 Uhr im Büro gearbeitet.

Eine spezielle Beziehung hatte sich in Berlin zu der dortigen GeoNet GmbH ergeben, die zu einer intensiven Zusammenarbeit führte. Diese Firma war eine professionelle Mailbox, welche diesen Service, speziell zwischen Deutschland und der ehemaligen UdSSR angeboten hat. Auf der Kundenliste standen Firmen wie Mercedes, BMW, GTZ und viele staatliche Institutionen. Für die GeoNet GmbH habe ich Präsentationen, unter anderen für die Hannover-Messe und die Cebit, aber auch für Verkaufsmaterial und sonstige Werbung erstellt, als auch die Wirtschaftsberatung übernommen, speziell auch die Datenaufbereitung zur Inanspruchnahme von staatlichen Fördermaßnahmen.

Im November 1992 hatte meine Frau ein Schlüsselerlebnis mit Neo-Nazis in Berlin. Daher,und da die Auftragslage in der Premium GmbH sich wegen deren starker Abhängigkeit von der Treuhand nicht verbesserte, bewarb ich mich wiederum für eine Tätigkeit im Ausland.

Im Dezember 1993 unterzeichnete ich einen Vertrag mit CIM - Centrum für Internationale Migration - für eine Tätigkeit in Kolumbien. CIM ist eine Arbeitsgemeinschaft der GTZ und ZfA, die im Auftrage der deutschen Entwicklungshilfe die personelle Kooperation koordiniert.

Nach einem Vorbereitungslehrgang in der Deutschen Stiftung für Entwicklungspolitik (DSE) in Bad Honnef reiste meine Familie und ich im März 1994 nach Cali, Kolumbien.

 

Kuba – 1984 bis 1989 – Tätigkeit im kubanischen Energiesektor

Von November 1984 bis Dezember 1989 habe ich in Kuba gearbeitet. Zu erst, bis 1987 im Kraftwerk “Nueva CTE Habana” in Santa Cruz de Norte, Provinz Havanna, anschließend in TECENERGO, dem wissenschaftlichen Service Betrieb des Ministeriums für Basisindustrie, dem die Energiewirtschaft unterstellt ist.
In beiden Arbeitsstellen war ich jeweils im Department "Sistemas Automatizadas de Control" - SAD – beschäftigt, meist in IT-orientierten Aufgabenstellungen. Während ich in Santa Cruz lediglich für die Belange des Werkes zuständig war, war die Tätigkeit in TECENERGO für den gesamten Sektor ausgelegt. Teilweise waren die Projekte inhaltsgleich, jedoch im Geltungsbereich unterschiedlich angelegt.

In Kuba habe ich in den folgenden Projekten gearbeitet:

  • Von 1984 bis 1985 war ich Mitglied einer permanenten Arbeitsgruppe zur Erstellung der Software für die Kontrolle der russischen Lieferungen der Kraftwerksteile des Kraftwerkes Santa Cruz, welches damals als größtes Kraftwerk Kubas geplant war. Modern für die damalige Zeit war, dass die Datenübertragung per Modem Leningrad (jetzt Stankt Petersburg) - La Habana Teil des Projektes war.
     
  • Von 1985 bis 1989 war ich Mitglied der permanenten Arbeitsgruppe “Temperatur und Massenbilanzen – Automatische Prozesskontrolle“. Aufgabe dieser Arbeitsgruppe war die Verbindung der russischen Kraftwerksblöcke mit NEC und IBM-PC´s (150 analoge Messpunkte und 30 digitale), um die Ausgangsdaten für eine Massenbilanz zu erhalten, mit deren Hilfe dem Kraftwerkspersonal Ratschläge zur Senkung des spezifischen Brennstoffverbrauches gegeben wurden. In modernisierter Form ist das System noch heute im Einsatz.
     
  • Von 1985 bis 1987 war ich als Projektleiter für das metrologische Informationssystem REM eingesetzt, welches die Eichprozesse der im Kraftwerksbetrieb eingesetzten Messinstrumente kontrollierte. Das System wurde in seiner ersten Version im Jahre 1986 vom Ministerium für Basisindustrie für alle untergeordneten Betriebe als verbindlich festgelegt.
     
  • Von 1984 bis 1987 war ich im Kraftwerk Santa Cruz zuständig für zwei Projekte der Gruppe „Technische Diagnostik“. In dieser Gruppe waren zwei wesentliche Zielsetzungen:
     
    • Aufbereitung der Bedingungen für den Einsatz der ostdeutschen TGL-Standards zur Datenerhebung im Störungs- und Havariefall, als auch für Instandhaltungsmaßnehmen. Die ostdeutsche Klassifikation war sehr gut auf die gleichfalls in der damaligen DDR verwendeten russischen Blöcke ausgelegt.
    • Vorbereitung und Piloteinsatz von Maßnahmen der Schwingungsanalyse an rotierenden Maschinen im Kraftwerksbetrieb, inklusive der datentechnischen Speicherung, Aufbereitung und Auswertung.
       
  • Von 1987 bis 1989 war ich in gleicher Funktion auf der höheren Ebene tätig, jedoch mit einer erweiterten Verallgemeinerung der Klassifikation und der Typenvielfalt. Gleichfalls wurde die neu in der Messwerterfassung für das Prozessüberwachungssystem integrierte post-mortem-Analyse in die Bewertung einbezogen.
     
  • Zusätzlich dazu war ich für ein off-line System der Brennstoffwirtschaft zuständig, aus welchem auch Instandhaltungserfordernisse abgeleitet werden konnten.

Mein anfänglich für vier Jahre geplanter Einsatz in Kuba wurde verlängert, da ich zusammen mit meiner Familie ausreisen wollte. Zwischenzeitlich hatte ich meine Frau kennen gelernt und meine erste Tochter wurde 1988 geboren. Im Oktober 1989 erhielt meine Frau die für unsere Hochzeit erforderlichen Papiere von den kubanischen Stellen, nachdem wir auf diese mindestens 16 Monate gewartet hatten. Im selben Monat heirateten wir und im Dezember 1989 reisten wir nach Deutschland.

 

Deutschland – bis 1984

Meine Kindheit und Schulzeit habe ich in Leipzig verbracht. Nach dem Abschluss der 10. Klasse habe ich das Abitur und die Berufsausbildung zum Anlagentechniker an der Betriebsschule Hirschfelde bei Zittau gemacht.

Nach dem Abitur absolvierte ich meine 18 monatige, damals obligatorische Militärdienstzeit .

Im Jahre 1976 habe ich an der Ingenieurhochschule Zittau ein Studium der Energiewirtschaft aufgenommen, genauer in der Spezialisierung Energieerzeugung und –verteilung. Im Jahre 1980 legte ich erfolgreich mein Diplom zum Thema „Arbeitsinhalte und Kooperation in der Vor-Ort-Instandhaltung von 500-MW-Blöcken“ mit dem Prädikat „suma cum laude“ ab.

In meiner Studienzeit habe ich im Jahre 1978 an einem mehrmonatigen Auslandseinsatz im Rahmen eines studentischen Praktikums in Russland teilgenommen und war dort an der Erdgasleitung Sibirien – Deutschland in Gaisyn am Aufbau einer Verdichterstation beteiligt. Dieser Einsatz weckte mein Interesse für eine Tätigkeit im Ausland.

Im Jahr 1980 habe ich eine Anstellung an der Hochschule, als wissenschaftlicher Assistent im Lehrbereich Arbeitswissenschaften und Messtechnik angenommen. Innerhalb der befristeten Anstellung unterrichtete  ich und habe meine Dissertation zum Thema „Arbeitsinhalte und Produktivität in der Vor-Ort-Instandhaltung von 500-MW-Blöcken" geschrieben. Die Promotion schloss ich im Februar 1984 mit dem Prädikat „cum laude“ ab.

Nach Abgabe meiner Dissertationsschrift im Jahre 1983 bis zu meinem Ausscheiden aus der Hochschule habe ich an Mikrobewegungsstudien von Reaktorschweißaufträgen gearbeitet, die als Basis für die Roboterprogrammierung dienten. Darüber hinaus war ich offizieller Ansprechpartner für spanischsprachige ausländische Studenten an der Hochschule, was mir die Gelegenheit zur Verbesserung meiner Spanischkenntnisse gab.

Zu dieser Zeit war es in der damaligen DDR so geregelt, dass jeder der eine Hochschullaufbahn anstrebte mindestens 4 Jahre in eine Tätigkeit in der Praxis, außerhalb von Instituten und Hochschulen, nachweisen musste.

Ich hatte die Chance diese Zeit in Kuba in einem Kraftwerk zu arbeiten, die ich auch wahrnahm. So verließ ich die Hochschule im November 1984 und übersiedelte nach Kuba.
 

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