Energie Consulting

Der Energiebereich ist der Kernbereich von meiner Ausbildung her. Ich habe Energiewirtschaft studiert und auch die meiste Zeit meines Berufslebens in diesem Bereich gearbeitet. In meiner Studienzeit war ich vom Profil her in der Spezialisierung Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung. Dies schloss die Erzeugung von Energie bis zum Mittelspannungstrans-formator ein, fokussierte jedoch in der Erzeugung und Übertragung.

In diesem Studium waren der thermischen, wie auch der elektrische Bereich Inhalt des Curriculums. Die vermittelten Kenntnisse schlossen dabei auch die Berechnung und Dimensionierung der Komponenten ein.

Die im Studium vermittelten energetischen Grundkenntnisse habe ich vielfach in meinem späteren beruflichen Leben einsetzen können, dies gilt sowohl für Projekte, als auch in der Betreuung von studentischen Diplomarbeiten, vorwiegend in Kuba und Kolumbien, aber auch im Libanon und Afghanistan.


Das größte derartige Projekt war die Konzeption für eine Modifikation am Wärmeschaltbild der russischen Kraftwerksblöcke in Santa Cruz durch den Einbau einer Sammelschiene, von welcher aus der industrielle Wärmebedarf im Gebiet Santa Cruz abgedeckt werden sollte. Das Projekt wurde 1986 prämiert und ab 1992 umgesetzt.

In Kolumbien war mehr das Interesse auf der Seite der Wasserkraftanlagen, die das Rückrad der CVC-eigenen Energieerzeugung bildeten. Dabei war ich speziell in Alto Anchicaya und Probleme der Instandhaltungsplanung, bis zur Ausgliederung des Kraftwerkes an EPSA, involviert.

Im Bereich der Energieanwendung - oder besser der rationellen Energieanwendung habe ich ebenfalls praktische Erfahrungen gesammelt. Als junger Assistent habe ich mich in meinem Lehrbereich Arbeitswissenschaften für eine praxisorientiertere Ausbildung stark gemacht und ein Betriebspraktikum vorgeschlagen und gegen viel Skepsis umgesetzt. So wurden studentischen Forschungsgruppen in Betrieben des weiteren Territoriums eingesetzt, um arbeitswissenschaftliche Studien und energetische Bewertungen der Produktion durchzuführen. Diese Praktika sind seither normaler Ablauf des Regelstudiums, und haben großen Anklang gefunden.

Eine weitere erwähnenswerte Erfahrung in der rationellen Energieanwendung war die Ermittlung des Wärmebedarfs der Rumfabrik Habana Club in Santa Cruz, welche durch die unterschiedlichen Produktionsstrecken sehr interessant und aufwendig war, die Anlagen waren zum Teil mehr als 80 Jahre alt, andere weniger als ein Jahr, auf modernsten internationalen Standard, gebaut von westlichen Firmen. Die so ermittelten Daten gingen in das Projekt Territoriale Wärmeversorgung des Kraftwerkes "Nueva CTE Habana" als Bedarf ein.

Im gleichen Bereich konnte ich dann später in meiner Tätigkeit für die Premium GmbH mehr Erfahrung sammeln, da diese auf die Privatisierung von ehemals staatlichen Betrieben Ostdeutschlands, speziell der energieintensiven Baustoffindustrie spezialisiert war. In einem ersten Ansatz wurden die Betriebe analysiert, darauf basierend deren Wettbewerbsfähigkeit eingeschätzt, sowie der dafür erforderliche Investitionsaufwand. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde eine Strategie für das Unternehmen entwickelt, welches von der Schließung bis zum sofortigen Verkauf gehen konnte, oder auch nach Zusatzinvestitionen konnte ein Verkauf erfolgen. Beachtet man, dass die Energiekosten neben den Arbeitskosten der wesentlichste Kostenfaktor sind, war diese energetische Bewertung ein wesentlicher Ausgangspunkt für die weitere Strategie für den konkreten Betrieb.

Abschließend soll noch vermerkt werden, dass ich in der Zeit von 2001 bis 2003 auch einzelne wärmetechnische Berechnungen für Architekten durchgeführt habe, wobei deren spezielle Software zum Einsatz kam.

In Kabul habe ich versucht ein Projekt zu promovieren, welches die Rekonstruktion der Wärmeversorgung der Plattenbauten-Wohngebiete der Stadt vorsah. Die zentrale Idee war die Revision und Nutzung der bestehenden Leitungen und die Ersetzung der durch Kriegswirkung beschädigten russischen Heizwerke durch moderne Block-Heizkraftwerke mit Wärme-Kraft-Kopplung. Auf diese Weise kann der Elektroenergieverbrauch, speziell in der chronisch überlasteten Winterzeit, verringert werden, da diese Gebiete mit Fernwärme beheizt werden können. Additional kann die erzeugte Elektroenergie in das Stadtnetz eingespeist werden.

In einer visuellen Kontrolle der Leitungssysteme in den Häusern konnte eine lediglich geringe Korrosion festgestellt werden, womit die Rekonstruktionskosten der Wärmeverteilung anfänglich gering sind. Die Leitungen müssten in einer späteren Phase mit Ventilen und Wärmezählern nachgerüstet werden.

Meine Initiative in der PISU war nicht so erfolgreich, wie ich es erwartet habe, sodass ich für dieses Projekt zu USAID Kontakt aufgenommen habe. Anfängliche Berechnungen und Kontakte lagen vor. Problematisch war bezüglich dieses Projektes die Brennstoffversorgung, da die Energiepreise in Kabul stark subventioniert sind, somit keine volle Kostendeckung ohne gleiche Förderung, wie anderer Energieanlagen erreicht werden kann. Da die Brennstoffversorgung des Gasturbinen-Kraftwerkes Kabul North in den Händen von USAID liegt kann die Einsparung von Öl interessant sein, welche sich spezifisch erreichen lässt.

Ich halte das Projekt bei entsprechender Finanzierung nach wie vor für aussichtsreich, da auch in den unruhigsten Zeiten Kabuls die Bewohner des Microjan ihr Gebiet verteidigt und weitestgehend erhalten haben. Übrigens in Kabul sind derartige Neubaublocks eine gesuchte Wohngegend.

Zusammenfassend können Erfahrungen in den folgenden Gebieten nachgewiesen werden:

  • Energetische und thermodynamische Berechnungen in der Energiewirtschaft und im Bereich der rationellen Energieanwendung,
  • Berechnungen und Aufgaben in der Energieübertragung und -verteilung,
  • Instandhaltung, Berechnungen und Analysen, inklusive technische Diagnostik,
  • Prozessanalysen von technologischen Fertigungen auf energetische Relevanz,
  • Erstellung von Projekten im Energiebereich und deren Ausführungskontrolle und
  • Andere artverwandte Aufgabenstellungen im Bereich IT.

 
 

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Dr. Holger Frommert

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