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Umwelt- und Wasserberatung

Wohl kaum ein Bereich der Wirtschaft hat in den letzten 20 Jahren soviel Bedeutung gewonnen wie die Umweltanalyse und Wasserwirtschaft. In diesen Jahren wurden die Industrie und die gesamte Gesellschaft für diese Themen sensibilisiert. Entsprechend hoch sind die gesetzlichen Auflagen für fast alle Aktivitäten. Der Wasserbereich gewinnt zunehmend an Bedeutung, auch wenn regional gesehen die Schwerpunkte unterschiedlich sind, sind die Ansätze gleich. Während in Kolumbien der Überschwemmungsschutz im Mittelpunkt der Betrachtungen stand, war in Afghanistan die Bewässerung und nachfolgende landwirtschaftliche Nutzung Hauptinteresse der Betrachtungen.

Karte des Hydrologischen Netzes und der größeren Wasserprojekte Afghanistans

In Kolumbien oder konkret im Valle de Cauca war das Augenmerk aller wasserwirtschaftlichen Betrachtungen die Vermeidung von Überschwemmungen und erst mit geringerer Priorität die Wassernutzung, wobei wiederum lediglich bedingt die energetische Nutzung in Betracht kam. Untersuchungsziel war es dabei überschwemmungsgefährdete Gebiete zu identifizieren, Schutzmaßnehmen zu projektieren und/oder Nutzungsbeschränkungen zu veranlassen. Hauptproblem war dabei die hohe Fließgeschwindigkeit des Wassers und die zum Teil extremen Niederschlagsmengen, welche in kurzer Zeit zu verzeichnen waren. Dabei kamen verschiedene Strommodelle zur Anwendung, welche mit lokalen und mit NOAA-Daten gespeist wurden. Die Ergebnisse wurden von der CVC und der Universität del Valle  im Kontingenzplan für das Departamento de Valle del Cauca eingearbeitet.

In Afghanistan hingegen war die Zielrichtung der Untersuchungen ebenfalls bedingt die Flusskontrolle, hauptsächlich jedoch die Bewässerung und Wasserwirtschaft. Dazu wurden im wesentlichen in einem ersten Schritt die historischen Daten und Projekte gesichert und erfasst. So wurden zum Beispiel Projekte aus den Jahren 1970 wieder reaktiviert und überarbeitet. Als Beispiel kann hier das Chakhan-Sur-Projekt der Asian Development Bank gelten, welches 1973 von einer US-amerikanischen Firma konzipiert, jedoch bisher nicht umgesetzt wurde. Die Sicherung der vorhandenen Daten unter institutioneller Kontrolle war einer meiner Schwerpunkte, da die Bereitschaft zum Informationsaustausch leider nur bedingt ausgeprägt ist und die eigentlichen institutionellen Datenbestände häufig vernichtet worden sind oder unter ungünstigsten Bedingungen gelagert werden.

Im Bereich Umwelt habe ich verschiedene Untersuchungen selbst durchgeführt, die Ansätze definiert und geplant oder aber auch lediglich an ihnen teilgenommen, fokussiert auf einzelne Teilbereiche. In meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent im Bereich Arbeitswissenschaften habe ich das gesamte Gebiet arbeitswissenschaftliches Messwesen gegeben, die Praktika mit Studenten durchgeführt und im Rahmen dieser Betriebe analysiert. Dabei sind dann die arbeitswissenschaftlichen Bezüge immer weiter in den Hintergrund getreten, sodass zum Beispiel die technische Diagnostik, die Umweltmesstechnik immer weiter in den Vordergrund traten.

In meiner beruflichen Praxis habe ich Umweltgutachten und Umweltverträglichkeitsprüfungen in Kolumbien und Deutschland durchgeführt, als auch in Afghanistan an derartigen Studien mitgewirkt, wobei jedoch dort die Materialbereitstellung und die Schaffung der entsprechenden Kontakte im Vordergrund standen.
 

Zusammenfassend sind folgende Erfahrungen in diesem Bereich zu verzeichnen: Messtechnik in Bereich Umwelttechnik, Wasser und technologische Prozesse, Datenmanagement und Berechnung von River Basin Modellen, Erstellung von Kontingenzplänen für den Überschwemmungsschutz, Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen, Koordination von Umweltuntersuchungen und Dokumentation der Ergebnisse.

Sanitärprobleme des Kabul Rivers im Sommer